Beschreibung
Empfänger unbekannt ...
... ist ein fiktiver Briefwechsel in den Jahren 1932 bis 1934 zwischen dem jüdischen, in San Francisco lebenden Kunsthändler Max Eisenstein und seinem nach Deutschland zurückgekehrten Freund und Geschäftspartner Max Schulse.
Deutschland befindet sich im Umbruch ... die Nationalsozialisten kommen an die Macht ... Adolf Hitler wird zum Reichskanzler ernannt ...
Der Deutsche, anfangs noch distanziert, zeigt sich zunehmend begeistert von der „Welle“, die über Deutschland hereinbricht.
Der Amerikaner sieht diese Entwicklung mit Besorgnis, akzeptiert aber schweren Herzens den charakterlichen Wandel seines Freundes.
Als jedoch Eisensteins Schwester, die als Schauspielerin in Berlin und Wien engagiert ist, Opfer des nationalsozialistischen Systems wird, woran auch sein Freund Martin sich mitschuldig gemacht hat, beginnt er seinerseits, ihren Tod zu ahnden ...
Die Volksbühne Bad Emstal hatte sich im Jahr 2019, kurz vor der Ermordung Walter Lübckes, zum Ziel gesetzt, sich mit ihren Mitteln gegen wieder stärker zutage tretenden Rechtsextremismus zu positionieren. Die szenische Lesung "Empfänger unbekannt" - nach dem Briefroman von Kressmann Taylor "Adressat unbekannt" - konnte vor dem Corona-Shutdown einige Male mit großem Erfolg gespielt werden. Viele Zuschauer bestätigten uns mündlich und schriftlich, wie beeindruckt sie von diesen Aufführungen waren - und wie wichtig sie gerade in unserer Zeit sind, um sich der Gefahren, die durch Rechtsextremismus bestehen, immer wieder bewusst zu werden.